Wenn Du krank bist, wenn Du ungewohnte Symptome hast, die Dich beunruhigen, gehst Du zum Arzt. Du lässt Dich durchchecken und im besten Fall kann Dein Arzt Dir mit einem Mittel seiner Wahl helfen und Dich heilen. Manchmal bedarf es auch einer längerfristigen Behandlung, aber in den meisten Fällen stehen die Chancen auf Heilung gut. Außerdem gibt es Vorsorgeuntersuchungen, die dafür sorgen sollen, dass Du gar nicht erst krank wirst.
Warum betrachtest Du nicht auch Deine Beziehung unter diesem Aspekt? Warum fällt es uns noch immer so schwer, vor uns selbst und vor anderen zuzugeben, dass unsere Beziehung Krankheitssymptome hat?
Auch eine Langzeitbeziehung wird, wie ein älter werdender Körper, Zeichen von Schwäche oder nicht reibungslosem Funktionieren zeigen. Das ist normal, das gehört dazu! Und hat in den meisten Fällen nichts damit zu tun, dass Du den falschen Partner hast.
Und wenn Du denkst: „Aber andere Paare in meinem Freundeskreis streiten sich nie oder haben keine Konflikte!“, dann ist das erstens nur eine Annahme, und zweitens, selbst wenn dem so ist, kannst Du sicher sein, dass diese Paare „ihre“ Symptome nur verdrängen und nicht zur Sprache bringen. Und was passiert mit Krankheiten, die verdrängt und nicht behandelt werden?
Wieso glauben wir, dass wir versagt haben, wenn unsere Beziehung nicht (reibungslos) funktioniert? Wenn wir krank sind, glauben wir das auch nicht, sondern holen uns Hilfe. Niemand hat uns beigebracht, was wir über die üblichen Maßnahmen hinaus tun können, damit unsere Beziehungen gut funktionieren, woher also sollen wir es wissen?
Prävention, Prophylaxe, Diagnostik und Symptombehandlung ist, wenn es um unsere Gesundheit geht, selbstverständlich. Lass es auch für Deine Beziehung zur Selbstverständlichkeit werden!
Mache die Pflege Deiner Beziehung zu einer Priorität in Deinem Leben. Das ist kein Zeichen von
Schwäche, sondern von Verantwortung für Dich und Deine Familie.